HARRY FELDMANN
Title and Abstract
Precious Stone 2.Mose 28
Edelstein 2.Mose 28
Figur-Index
Fig.1: Ordnung des Lagers der Stämme Israels und der Edelsteine
Fig.2: Hebräische Namen der Stämme Israels
Fig.3: Hebräische Namen der Edelsteine
Fig.4: Los-Tasche mit Edelsteinen und Namen der Stämme Israels
Seit Entstehung der Schrift in Sumer 4.Jtv sind Namen von
Edelsteinen überliefert, z.B. sumerisch "sagin" (zaGIN:"Lapis
Lazuli Doppelaxt", Fe), der als siebter Buchstabe "sajin" (zaJN:
"Axt", Fe) ins phönizische und hebräische Alphabet einging (Fe).
Schliemann fand im Schatz von Troja einen kunstvoll mit Buckeln
verzierten Lapis-Lazuli-Axthammer (ca. 2000 v.Chr.) mit Axtblatt,
Schaftloch und Hammerkopf (PM).
Eine der ersten systematischen Aufzählungen von Edelsteinen
findet man in der hebräischen Thora, den fünf Büchern Mose, im
zweiten Buch Mose (Exodus) Kapitel 28, mündlich tradiert seit
Anfang des 2.Jtv, schriftlich fixiert in hebräischer Quadratschrift seit dem 5.Jhv. Die vom Verfasser der Thora-Niederschrift
gewählten hebräischen Namen von 12 Edelsteinen sind uns überliefert (St, WB), lassen sich aber nur zum Teil heutigen griechisch, latein, sanskrit oder persisch gepägten mineralogischen
Namen von Edelsteinen zuordnen. Z.B. wird der Stein mit hebräischem Namen Schaham (sahaM:"(Fingernagel) Mond",Fe) von den Übersetzern übereinstimmend als rötlicher Quarz gedeutet, aber je nach
angenommener Beimischung als griechisch Onyx:"Fingernagel" (Jo,St)
oder lateinisch Karneol: "Fleisch (Farbe)" (WB) wiedergegeben.
Die heutige Mineralogie, mit Angabe chemischer Formeln für Mineralien, gibt es erst seit etwa zweihundert Jahren. Davor hatte man
nur Kenntnis von Farbe und Fundort, sowie grobe Methoden zum
Vergleich des spezifischen Gewichts und der Härte (SJ).
Fig.1: Ordnung des Lagers der Stämme Israels und der Edelsteine
Figur 1 zeigt die Ordnung des Lagers der Stämme Israels nach den
vier Himmelsrichtungen Ost, Süd, West ,Nord unter den vier Bannern
JUDA, RUBEN, EPHRAIM, DAN von jeweils drei Stämmen (4.Mose 2) und
die Ordnung 1 bis 12 der Stämme und der Edelsteine (2.Mose 28+39)
mit deren charakteristischen Farben.
Israel (JasRAaL: "der für Gott kämpft", Fe) ist der neue Name,
den Gott dem Jakob (JaoQaw: "Gott auf der Ferse", Fe) gab (1.Mose
35). Die Stämme Israels werden nach zehn der zwölf Söhne Jakobs
und zwei seiner Enkel (Manasse, Ephraim) benannt. Die Söhne Jakobs
werden in der Reihenfolge 1° bis 12° ihrer Geburt gezählt. Ihre
Mütter sind die Frauen Jakobs bzw. deren Mägde. Seine erste Frau
Lea ist die ältere Schwester und Silpa ihre Magd. Seine zweite
Frau Rahel ist die jüngere Schwester und Bilha ihre Magd (1.Mose
29+30+35).
Als jüdische Familiennamen wählte man seit dem 12.Jhn,
ggf. mit Lautverschiebungen b-w, i-o-u-y, j-ll, t-th,
oder mit Endungen -berg,-er,-farb,-mann,-sohn,-stadt,-stein,

Stammesnamen, z.B.
Ascher, Benjamin, Dan(iel), Jud(a), Ruben, Sim(e)on,

Edelstein-Farbnamen, z.B.
Rot,Gelb,Grün,Braun,Blau,Gold,Weiß,Schwarz,Viol.Türk.Fleisch.Sprenk.

Synonyme, z.B.
Jung(jüngster Sohn)-Benjamin, Alt(ältester Sohn)-Ruben,
Kohl(e)-Rab(en)-Kamin-Schwarz, Schnee-Weiß, Aug(e)-Opal,
Reinecke/Fuchs/Feuer/Karfunkel/Mar(s,tin,kus)/Rosen-Rot,
Gras/Laub/Lind-Grün, Saphir/Himmel-Blau(Himbler),Eule(Uhl)-Onyx,
Geig(e)/(Veilchen)Blum(e)-Viol(a,ett), Glanz-Gold,

Übersetzungen in/aus andere/n Sprachen, z.B.
walis.Llwyd/Lloyd(braun)-hebr.umgedeutet in Joyd/Jud(a),
ital.Nero/slaw.Cerni/türk.Kar(a)/lat.carbo-Schwarz,
span.Blanco-Weiß,
plattd.Reinecke/Voss/ital.Rossi(ni)/lat.ruber-Rot,
ital.Verdi-Grün, ital.Brun(o,etti)-Braun,

Kombinationen daraus, z.B.
Augstein, Eulenstein(Ullstein), Feuerstein,
Finkelstein, Fleischmann, Goldstein, Himmelfarb(Himmler),
Kaminer, Karstadt, Robinson, Schneeberger,

den Namen Levi (LaWJ: "Gott anhängend", Fe) von Jakobs
drittem Sohn, Wächter der Stiftshütte, z.B. Hüttler(Hitler),
ital.Leon, deutsch Löw, Anagramm VEIL (Kurt Weill),

den Namen Josef (JaWXap:"Gott gibt dazu", Fe)
von Jakobs elftem Sohn, Vater von Manasse u. Ephraim, z.B.
Josephi, ungar.Joschka.
Monatsnamen (alte Zählung) können Edelstein-Farben zugeordnet werden:

Mrz1Rot, Apr2Gelb, Mai3Grün, Jun4Braun, Jul5Blau, Aug6Gold,
Spt7Weiß,Okt8Schwarz,Nov9Violett,Dez10Türkis,Jan11Fleisch,Fbr12Sprenkel.
Figur 2 listet die hebräischen Namen der Stämme Israels auf, d.h.
zehn der Söhne von Jakob und zwei seiner Enkel (Manasse, Ephraim),
sowie Attribute, mit der Jakob diese in seinem Segen bedacht hat.
Es bleibt dem Leser überlassen, ob er daraus Rückschlüsse auf die
gewählte Zuordnung der Edelsteine zu den Stämmen ziehen kann.
,-------------------------------------,
HHHHHHHHHHHHHH! Hebräische Namen der Stämme Israels !HHHHHHHHHHHH
HStamm '-------------------------------------' H
H Sohn hebr(Fe) Deutung Jakobs Segen deutsch H
H -- -- -------- ------------------ ------------------ -------- H
H 1 4° JahWDah "Gott preist" Löwe, Herrscher Juda H
H 2 9° JssacaR "Gott lächelt" Knecht mit Esel Issachar H
H 3 10° zawaLaWN "Erhabener" Gestade bis Sidon Sebulon H
H 4 1° RAWwaN "seht Sohn" Erstling Ruben H
H 5 2° saMaoWN Gott "hat gehört" Schwert mörderisch Simeon H
H 6 7° gaD "Abschneider" Krieger, drängend Gad H
H 7 11b°ApRaJM "dieses Gebiet" 2.Sohn Josefs Ephraim H
H 8 11a°MaNassah "macht vergessen" 1.Sohn Josefs Manasse H
H 9 12° waNJaMJN "SohnRechts(Glück)"reißender Wolf Benjamin H
H 10 5° DaN Gott "richtet" Richter, Schlange Dan H
H 11 8° AsaR "Glücklicher" Speise für Könige Ascher H
H 12 6° NapTaLJ "Kämpfer" schöne Rede,Hirsch Naftali H
H 1.Mose 49 H
HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Fig.2: Hebräische Namen der Stämme Israels
,---------------------------------,
HHHHHHHHHHHHHHHH! Hebräische Namen der Edelsteine !HHHHHHHHHHHHHH
HSta- '---------------------------------' Här-H
Hmm hebr(Fe) Deutung deutsch Deutung Mineral te H
H - ------- --------------- ------- ---------------- -------- - H
H 1 ADaM :"rot","Erde" Rubin/ lt:"rot" AlOxyd 9 H
H Sarder ps:"gelbrot" Silicat 7 H
H 2 patDah ss:"gelb" Topas/ gr: Insel RotM. FeAlSil 8 H
H Chrysolith gr:"GoldStein" MgFeSil 7 H
H 3 waRaQT ak:"blitzen" Smaragd gr:"grün" BeAlSil 8 H
H 4 Napac :"anfachen" Granat/ lt: GrApf"Kern" MgAlSil 7 H
H Rubin lt:"rot" AlOxyd 9 H
H 5 XapJR ss:"SaturnLiebe"Saphir/ ss:"SaturnLiebe" AlOxyd 9 H
H Lapis lt:"Stein" SNaAlSil 6 H
H 6 JahLaM :"Hütte" Diamant/gr:"unbezwingb." CKrist 10 H
H Chrysolith gr:"GoldStein" MgFeSil 7 H
H 7 LasaM :"Meer-Zunge" Opal/ ss: edler"Stein" Sil_H²O 6 H
H Bernstein :"Brennstein" Harz 2 H
H 8 sawW ak:"Quarz" Achat gr: Fluss Sizil. Silicat 7 H
H 9 AkLaMah äg:"rotQuarz" Amethyst gr:"unberauscht" Silicat 7 H
H10 TaRsJs : Fürst Pers. Türkis/ gr:"TurkStein" CuAlPhos 6 H
H Chalcedon gr: StadtBospor. Silicat 7 H
H11 sahaM :"FingerNagel Onyx/ gr:"Fingernagel" Silicat 7 H
H -Mond" Karneol lt:"Fleisch" Silicat 7 H
H12 Jaspah gr:"gesprenkelt"Jaspis/ gr:"gesprenkelt" Silicat 7 H
H Onyx gr:"Fingernagel" Silicat 7 H
H 2.Mose 28 H
H äg(ypt), ak(kad), gr(iech), l(a)t(ein), s(an)s(kr), p(er)s H
HHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH
Fig.3: Hebräische Namen der Edelsteine
Figur 3 listet die hebräischen Namen der Edelsteine auf und
ordnet sie durch ihre Numerierung den Stämmen Israels zu. Nur die
fünf Namen für Granat/Rubin, Diamant/Chrysolith, Opal/Bernstein,
Türkis und Onyx/Karneol sind hebräischen Ursprungs. Tarsis, als
Herkunft von Türkis, scheint nicht die westliche Stadt in Iberien
zu sein, sondern der Name des Fürsten eines östlichen Fürstentums
in Persien/Medien (Ester 1).
Die anderen sieben Namen sind aus bereits vorhandenen Edelstein
- Namen anderer Sprachen übernommen. Schriftlich belegt sind
Ägyptisch 3.Jtv., Babylonisch/Akkadisch 3.Jtv., Griechisch 8.Jhv.
und Latein 7.Jhv. Für Brahmi/Sanskrit 3.Jhv. und Arabisch/Persisch
6.Jhn. gibt es keine dem Hebräischen 5.Jhv. vorhergehenden
schriftlichen Belege.
Fig.4: Los-Tasche mit Edelsteinen und Namen der Stämme Israels
3 GRÜN 2 GELB 1 ROT
Smaragd Topas/Chrysolith Rubin/Sarder
SEBULON "NWLwz" ISSACHAR "RcssJ" JUDA "hDWhJ"
6 GOLDton 5 BLAU 4 BRAUN
Diamant/Chrysolith Saphir/Lapis Granat/Rubin
GAD "Dg" SIMEON "NWoMs" RUBEN "NwWAR"
9 VIOLett 8 SCHWARZ 7 WEIß
Amethyst Achat Opal/Bernstein
BENJAMIN "NJMJNw" MANASSE "hssNM" EPHRAIM "MJRpA"
12 SPRENKEL 11 FLEISCHfrb.mehrlag. 10 TÜRKIS
Jaspis/Onyx Onyx/Karneol Türkis/Chalcedon
NAFTALI "JLTpN" ASCHER "RsA" DAN "ND"
Figur 4 zeigt die Los-Tasche des Hohenpriesters Aaron mit den
4*3=12 Platten aus Edelsteinen in ihrer Farbe mit dem eingravierten Namen (Fe) des zugehörigen Stammes Israels, in hebräischer
Schriftreihenfolge von rechts nach links (2.Mose 28, vgl. Fig.1).
Die Größe der gravierten Edelsteine deutet bei Platte 1 eher
auf Sarder als auf Rubin, bei Platte 5 eher auf Lapis Lazuli als
auf Saphir und bei Platte 6 eher auf Chrysolith als auf Diamant.
Auszuschließen ist das Vorkommen einer gravierten Diamant-Platte
aber nicht. Z.B. gibt es den 88 ct. großen geschliffenen Diamanten
"Schah" aus Indien im Kreml von Moskau, in dem u.a. der Name eines
Schahs von Persien eingraviert worden ist (SW). Die Namen auf
einigen Steinen der Los-Tasche könnten auch, aus vielen kleinen
gleichen kleinen Steinen zusammengesetzt, in den goldenen Untergrund eingelegt worden sein.
Roter Stein Rubin/Sarder (hebräisch "ADaM":"rot","Erde", Fig.3)
stand bei den Israeliten offenbar in hohem Ansehen und ist nach
2.Mose 28 (Fig.1) dem ersten Stamm Juda zugeordnet. Rubin nur auf
Grund der Namensähnlichkeit dem ersten Sohn Ruben zuzuordnen,
wäre allzu leichtfertig. Die hebräische Endung "Ben" (Sohn, Fig.2,
4) bei Ruben passt nicht zur mineralogischen Endung "in" (Stein)
bei Rubin und die Bezeichnung Rubin (lat. ruber:"rot") gibt es
überhaupt erst seit etwa fünfhundert Jahren. Im europäischen Raum
nannte man vorher rötliche Edelsteine, wie z.B. Rubin, Sarder,
Granat oder Karneol, alle "Karfunkel", d.h. "wie glühende Kohle
funkelnd". Plinius bezeichnet 78 n.Chr. in seiner "Naturalis
Historia", Buch 37, Kap. 7, rötliche Edelsteine als carbunculus,
d.h. "kleine funkelnde Kohle", diminutiv zusammengesetzt aus
"carbo" (Kohle) und "fulgere" (funkeln).
Jade (Nephrit/Jadeit) scheint bei den Israeliten als Edelstein
nicht die Wertschätzung erfahren zu haben wie im fernen China (hao
yu:"schöner Stein"). Schliemann fand im Schatz von Troja zwei
Nephrit- und einen Jadeit-Axthammer (ca. 2000 v.Chr.), kunstvoll
mit Buckeln verziert, mit Axtblatt, Schaftloch und Hammerkopf
(PM).
Literatur
(Fe) Feldmann, H.:
"Buchstabe und Ziffer im Urbild"
Glyphen-Text aus lat. Umschrift
http://www.harry-feldmann.net/Urbild/Kap.04.html#Apl_4b
(Jo) Josephus Flavius:
"Des Flavius Josephus Jüdische Altertümer"
Übersetzung des
"Josephus rerum judaicarum
testis omnium optimus" (um 77 n.Chr.)
mit Einleitung und Anmerkung
versehen von Dr. Heinrich Clementz
Fourier Verlag: Wiesbaden
10. Auflage 1990
(PM) Puschkin Museum Moskau
"Der Schatz aus Troja"
Schliemann und der Mythos des Priamos-Goldes
Katalogbuch Ausstellung: Moskau 1996/97
Übersetzung a.d. Russischen: Christian König
Belser Verlag: Stuttgart 1996
(SJ) Schiller, J.:
"Edelsteine"
Das Bibellexikon
Deutsche Bibelgesellschaft: 2010
(St) Steurer R.M.:
"Das Alte Testament"
Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch
und Transskription des hebräischen
Grundtextes nach der Biblia Hebraica
Stuttgartensia 1986
Band 1-5
Hänssler-Verlag: Neuhausen-Stuttgart 1989
(SW) Schumann,W:
"Edelsteine und Schmucksteine"
Alle Arten und Varietäten
1900 Einzelstücke
BLV Verlagsgesellschaft: München 2011
(WB) Würtembergische Bibelanstalt
"Das Alte Testament Hebräisch-Deutsch"
Würtembergische Bibelanstalt:
Stuttgart 1994