Kap.2: BUCHSTABEN DER PHÖNIZIER
Figur-Index
Fig.2a: Phönizische Buchstaben
Fig.2b: Bild-Deutung und deutsche Akronyme der Buchstaben
Fig.2c: Buchstabe B alias w=W in verschiedenen Sprachen
Fig.2d: Buchstabe L in verschiedenen Sprachen
Fig.2e: Buchstabe X alias n=NG in verschiedenen Sprachen
Fig.2f: Buchstabe Z alias j=TJ in verschiedenen Sprachen
Fig.2g: Phonetik der Buchstaben
Fig.2h: Phonetischer Zusammenhang der Buchstaben
Die Phönizier waren die Seefahrer der Antike. Sie trieben Handel
im Mittelmeerraum, stießen im Westen in den Atlantik vor, im Osten
in das Rote Meer und den indischen Ozean und hatten Kontakt zu den
Händlern des Persischen Golfs und der Seidenstraße nach China. Zum
Bau hochseetüchtiger Schiffe könnten sie durch die vom Westen kommenden "Seevölker" angeregt worden sein.
Der Erfinder des phönizischen Alphabets könnte demnach Anregungen für die Wahl seiner Zeichen den sumerisch-altbabylonischen
oder ägyptischen Schriften oder Indus-Siegeln oder minoisch-mykenischen oder altkanaanäisch-ugaritischen oder hethitischen oder
zyprisch-arkadischen Schriften entnommen haben, oder auch Kenntnis
gehabt haben von Zeichen, die nur für rituelle Zwecke bestimmt
waren. Die Original-Schriften der phönizischen Seefahrer auf
Papyrus (16.Jhv.?) sind nicht erhalten, nur spätere Grab-Inschriften phönizischer Könige auf Stein (13. Jhv.). Die Numerierung und
die Worte der phönizischen Zeichen sind in hebräischer Version
(5. Jhv.) überliefert.
Vorläufer des phönizischen Alphabets waren das ägyptische Alphabet (3. Jtv.), eine Teilmenge der ägyptischen Hieroglyphen, und
das kanaäisch-ugaritische Alphabet (18.-14. Jhv.). Vielleicht
gab es vor dem phönizischen Alphabet schon eine Frühform des sabäischen Alphabets. Nachfolger sind u.a. das griechische und das
lateinische Alphabet, die zur besseren Lesbarkeit Zeichen für Vokale hinzugefügt haben, und die nordischen, türkischen und ungarischen Runen, die möglicherweise auch prä-phönizische Zeichen und
Worte überliefert haben. Außerdem könnte die von der phönizischen
Wortfolge ALap, BaJT (griechisch Alphabet) abweichende nordische
Wortfolge FEU, UR, DUR, AOz, RaIT, CAON (nordisch FUDARC) den
Anfang eines alten rituellen Spruchs überliefert haben.
Die nordischen Zeichen 'F', 'G', 'n' sind nicht im phönizischen
Alphabet enthalten, an Ihrer Stelle stehen die phönizischen Zeichen 'W', 'z', 'X' :
Figur 2a zeigt die phönizischen Buchstaben (13. Jhv.) sowie deren
Numerierung und Wort-Bezeichnungen in hebräischer Version (5. Jhv.
), die der ursprünglichen phönizischen Version sehr nahe kommen
dürfte.
Fig.2a: Phönizische Buchstaben
Die Form des Buchstabens 'F', eine seitliche Darstellung von
zwei Hörnern, findet man schon auf Felsbildern (15. Jtv. , siehe
Figur 1). Minoisch-mykenisch PA..="Vieh?" wurde überliefert in
griechisch FAY="Vieh?", lateinisch FURCA="Forke" und nordisch
FEU="Vieh". Die Formen der lautähnlichen Buchstaben 'G', 'C', 'Q'
und des Zahlzeichens '6' (siehe Figur 3b) könnten von der Form
"<-," der chinesischen GE, einer Hellebarde mit Jade-Klinge, oder
von der Form "<-" des nordischen GER (QER) abgeleitet sein, einer
Wurf- und Stoßwaffe mit Spitze aus Flint bzw. Metall. Sumerisch
GURUs = "Phallus-Axt" wurde überliefert in lateinisch GLADIUS=
"Schwert" und nordisch GIBU="Giebel". Der nordische Giebel "><"
besteht aus zwei C der Form '>' und '<'. Der sowohl im FUDARC als
auch im Alpabet vorhandene Buchstabe 'Q' wird phönizisch/hebräisch
negativ gedeutet als "Hinterkopf?, Hirnschale?", vielleicht eine
Anspielung auf barbarische Sitten, aus Hirnschalen zu trinken. Die
Form des Buchstaben 'X' in der zweiten Bedeutung 'n'="NG" findet
man schon als Steinstatue mit ausgebreiteten Händen in Zypern
(6.Jtv.), siehe Figur 2e, und in Ägypten (3.Jtv.). Ägyptisch anJ =
"Henkelkreuz, Auferstehung zum ewigen Leben" und sumerisch NUNKI =
"erster Gott, Schöpfer aus der Wassertiefe", babylonisch ENKI
genannt, wurde überliefert in türkisch-sibirisch anca="Jäger" und
nordisch Ing="Gott des Lebens-Angers". Das nordische Ing-Doppel-X besteht aus zwei übereinandergesetzten X.
Fig.2b: Bild-Deutung und deutsche Akronyme der Buchstaben
Figur 2b zeigt die Bild-Deutungen und deutschen Akronyme, d.h.
Worte mit dem betreffenden Anfangsbuchstaben, für die phönizischen
Buchstaben in Figur 2a.
Anhand der folgenden Figuren erläutert der Autor seine Deutungen
für die Buchstaben B,L,X,Z.
Fig.2c: Buchstabe B alias w=W=B in verschiedenen Sprachen
Figur 2c zeigt den Buchstaben B in Deutungen als B wie "Biene"
und Deutungen als w=W=B wie "Wabe". Die Lautverschiebung von B zu
zu W oder zu V ist z.B. noch erkennbar in "Biskaya" (deutsch) und
"Viskaya" (spanisch). Das Fremdwort "Bitumen" (englisch, deutsch)
im Zusammenhang mit "Bauten" (deutsch) bzw. "Buildings" (englisch)
erinnert noch an phönizisch "BaJT" und ägyptisch "BIT".
In manchen alten Kulturen durfte der Name der Biene nicht genannt
werden, um sie nicht zu verscheuchen. Das Bienenvolk liefert den
süßen Honig und baut das Waben-Haus, steht also sinnbildlich für
"Volk", "süßes Leben" und "Bauwerk". Umschreibungen beziehen sich
daher auf das Zusammenleben in der Volksgemeinschaft, mit dem
"süßen" weiblichen Geschlecht und auf das häusliche Wohnen.
Die zwei Flügel der Biene bestimmen nicht nur die Gestalt der
nordischen Rune BRITa, d.h. "Braut" für Biene, des lateinischen
Buchstabens B, d.h. "Paar" für Biene, und des etruskischen Buchstabens B, d.h."Tier" für Biene, sondern auch der ungarischen Rune
Ma, d.h. "Busen" für Biene. Das gleiche Bild in gleicher Deutung
kann in einer anderen Sprache mit einem anderen Wort besetzt sein!
Andererseits sind auch die Buchstaben B und M lautverwandt, z.B.
wird in Neu-Griechisch die "BAR" wegen des fehlenden Buchstabens B
geschrieben als "MPAR".
Fig.2d: Buchstabe L in verschiedenen Sprachen
Figur 2d zeigt den Buchstaben L in Deutungen als "Lauchlogger".
Die deutschen Wörter "Lauch" (englisch leek) bzw. "Lache" (englisch lake) und "Logger" (englisch lugger) finden in der Tabelle
sprachliche und sinnverwandte Anklänge.
Lauch wächst am Ufer eines Gewässers ("Lache"), konnte zum
Flechten von Matten oder für die Bedachung von Häusern verwendet
werden und war eines der ersten Materialien zum Bau von Schiffen.
Die Sumerer im Schilfgürtel des Zweistromlandes lebten und starben
auf Schilfmatten, mit deren Hieroglyphe sie auch den Todes-Geist
LIL bezeichneten. Erscheint auf den Indus-Siegeln der gleiche
Todes-Geist LOLO ?
Da Lauch auch scharfkantig ("Schnittlauch") und spitz ist, wird
der Buchstabe L bei den Hethitern als "Säge"-Latte gedeutet,
bei den Kanaanitern, Ugaritern, Phöniziern und Hebräern als
Ochsen-"Stachel". "Tod, wo ist dein Stachel?" (1.Kor.15,55).
Bei den Ägyptern war der Buchstabe L tabu, da sich seine Form
von der aus Ried mit hohem Heck gefertigten Totenbarke herleitet,
die den Leichnam des Verstorbenen vom Ost- zum Westufer des Nils
trug, ins Reich des Sonnenuntergangs, der Wohnung der Toten. Die
Totenbarke wurde umgedeutet zur heiligen Barke NasMaT, Sinnbild
der ewigen Wiederkehr der Sonne.
Mit L-liquid und vorgesetztem H-aspirandum wird im Mittelmeerraum
der Name des Sonnengotts geschrieben. Der ägyptische Name des
Sonnen-Falken "HR" (HORUS) ist eine liquid umgedeutete Form des
"HEL"-len Sonnengotts. ILU (akkadisch-babylonisch,De13), ILLaHU
(alt - südarabisch), ELI (hebraeisch: Exodus 20,1, Psalm 22,2,
aramäisch: Matth. 27,46, Mark. 5,34) oder ALLah (neu-arabisch)
wird mit Anlaut 'H' zum griechischen Sonnengott HELIOS, das "helle
Wesen".
Auch JAHWEH (hebräisch: Exodus 3,15), kann mit Anlaut 'HE' und
Laut-Entsprechungen A->E und J->LL, z.B. steht I=J in "MAIOR" (laeinisch) für LL in "MALLORCA" (spanisch), umgedeutet werden in das
"helle Wesen": JAHWEH -> (HE)(LL)(E)()WE() .
Fig.2e: Buchstabe X alias n=NG in verschiedenen Sprachen
Figur 2e zeigt den Buchstaben X in Deutungen als "X-Knochenkreuz"
und Deutungen als n=NG wie "(A)nger". Der Zischlaut X=KS und der
Nasallaut n=NG stimmen nur in ihrem gemeinsamen Kehllaut K bzw. G
überein. In lateinischer Buchstabenschrift werden Zischlaute meist
umschrieben, z.B. XINjIANG (in offizieller chinesischer Pinyin
-Umschrift) wurde SINKIANG (in gebräuchlicher Romanisierung).
Das Kreuz aus Oberschenkel-Knochen wie auch der Anger aus Mutterboden symbolisieren nicht nur den Tod, sondern auch die Zeugungskraft und die Fruchtbarkeit.
Die minoisch-mykenische Palme XA und die sumerische Palme XIMAR
sind Sinnbild der im Osten aufgehenden Sonne. Der Stamm der Palme
formt eine Säule, die der ägyptischen Wirbelsäule XET und der
sabäisch-abyssinischen Wirbelsäule XaT im menschlichen "Kreuz"
ähnelt. Das Palmen-Kreuz findet sich auf Indus-Siegeln als Akronym
XacQaDU, im lateinischen Frieden-Kreuz als Telonym PAX, im nordischen Giebel-Kreuz GIBU, aber auch im ungarischen Zauber-Kreuz
BYw. Das gleiche Bild in gleicher Deutung kann in einer anderen
Sprache mit einem anderen Wort besetzt sein!
Das doppelte Knochen-Kreuz des nordische Anger-Gotts ING ist
vergleichbar mit dem zweiteiligen Knochen-Bogen des türkisch-sibirischen Jägers "anca", osmanisch "avci". Das als Vasen-Hals oder
Wal-Schwanzflosse gedeutete Doppel-Kreuz des sumerischen Schöpfergottes aus der Wassertiefe NUNKI, babylonisch ENKI, und das ägyptische Henkel-Kreuz des ewigen Lebens "anJ" haben Vorläufer in
zyprischen (6. Jtv.) und ägyptischen (3. Jtv.) "Würfelhocker"-Steinstatuen, die in späteren Exemplaren (3. Jtv.) ein Arm-Kreuz
ausbilden.
Fig.2f: Buchstabe Z alias j=DJ=TJ in verschiedenen Sprachen
Figur 2f zeigt den phönizischen Buchstaben ZaDaJ in Deutungen
als Z=TS wie "Zapfen im Türschloss" und Deutungen als j=DJ=TJ wie
"jag mit Angel-Zapfen". In lateinischer Buchstabenschrift werden
Zischlaute meist umschrieben, z.B. TSCHAD an Stelle von ZaDaJ, dem
arabisch überlieferten Namen des fischreichen Sees in der Zentral
-Sahara.
Sowohl der zugespitzte Angel-Zapfen als auch der abgerundete
Tür-Zapfen werden an Saiten gezogen. Die Saiten sind in den Bildern erkennbar. Aus Saiten (Fäden) können Angelnetze geknüpft werden.
Der im Köder verborgene Angel-Zapfen verkantet sich im Fischmaul
beim Zug an der seitlich angebrachten Angel-Schnur. Der Tür-Zapfen
wird an der Zug-Schnur, die seitlich angebracht ist und durch einen Schlitz herausgeführt wird, in bzw. aus dem Tür-Schloss gezogen. Die Form des Tür-Zapfens erinnert an den Phallus-Zapfen, mit
dem die Steinstatue des prä-ägyptischen Gottes Min bestückt wurde.
Fig.2g: Phonetik der Buchstaben
Figur 2g zeigt einen Kopf-Querschnitt mit Darstellung von Nase
(nasal), Lippen (labial), Zähnen (dental), Zungen-Bereich
("vokal"), Gaumen (palatal), Gaumen-Segel (velar), Mund-NasenHöhle ("liquid"), Kehlkopf (laryngal) und Kehle (guttural). Die
Buchstaben sind entsprechend der Lokalisation ihrer Lautbildung
eingezeichnet.
Die dumpfen Vokale A, O, U werden velar gebildet, die hellen Vokale I, E, a=AE, o=OE, Y=UE werden palatal gebildet.
Fig.2h: Phonetischer Zusammenhang der Buchstaben
Die Zeichen jeder phonetischen Gruppe sind weitgehend austauschbar,
z.B. palatal a,E,I in türkisch MELEK, arabisch MaLIK (König),
z.B. guttural G,H in deutsch GAST, lateinisch HOSTIS,
z.B. labial F,P,B am Anfang von "Father", "Pater", "Baba".
Die nasale und die labiale phonetische Gruppe sind verwandt,
z.B. alt-türkisch FacA für ehemals ancA (Jäger),
z.B. ungarisch Ma für phönizisch BaIT (Biene),
z.B. neu-griechisch MPAR für international BAR (Lokal).
Die palatale und die dentale Gruppe sind verwandt (Z=TS) und
beide sind mit der gutturalen phonetischen Gruppe verwandt,
z.B. griechisch S wurde kyrillisch C,
z.B. griechisch I=J wurde kyrillisch H,
z.B. lateinisch CESAR (sprich KESAR) wurde russisch ZAR.
z.B. lateinisch NATIO wurde spanisch NACION.
Es gibt drei "phonetisch doppeltbelegte" Zeichen F alias V=W,
G alias z=Sweich und X=KS alias n=NG,
F=Forke_Vieh_Weide labial, aber V=W mit Tendenz U velar,
G=Ger_zepter guttural, aber z=zepter_Ger palatal,
X=X_(A)nger palatal, aber n=(A)nger_X nasal,
Es gibt mit "L liquid" austauschbare Zeichen, insbesondere velar
R und laryngal J,
z.B. steht LL in spanisch MALLORCA für I=J in lateinisch MAIOR,
z.B. spricht man chinesisch LOU oder JOU für ROU (Fleisch),
z.B. steht R in ägyptisch HR (HORUS) für L in HaL (hell).
Es können bei Überführung in Vokalschrift die bisher ersatzweise stehenden Konsonanten überflüssig werden (gehaucht "aspirans")
oder bei Überführung in Konsonantenschrift die bisher ersatzweise
stehenden Vokale überflüssig werden,
z.B. normales H in griechisch HELIOS (hell Wesen),
aber h-aspirans in griechisch ELLAS für haLLaS (hell Wesen),
mit "L liquid" in hebräisch JHWH für haLLaHWaH (hell Wesen).
Fraglich ist, ob aus der Äquivalenz von Lauten auch auf die Äquivalenz von Formen oder Bedeutungen zu schließen ist. Man könnte
z.B. äquivalente Formen erkennen in labial F,P,B, d.h. ein senkrechter Strich und zwei waagerechte Gebilde, oder z.B. äquivalente
Bedeutungen erkennen in nasal MeerMolch, NassNatter, (A)nger_X,
d.h. Wasser des Meeres, des Flusses, des Erdgrunds.