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Taktik: FLOTTER-DREIER, JOSEKI-KILLER, ECKEN-SCHRECK,
             TIGER-RACHEN, TANNENBAUM, OFFENSIV-FREIHEITEN

Index
Fig.1a,b:   "Flotter-Dreier"                    
Fig.1c,d:   "Joseki-Killer" Weiß deckt nicht    
Fig.1e-h:   "Joseki-Killer" Weiß deckt zur Mitte
Fig.1i-l:     "Ecken-Schreck"                   
Fig.1m,n:  "Tiger-Rachen"                       
Fig.1o,p:   "Tannenbaum"                        
Fig.1q,r:    "Offensiv-Freiheiten"              

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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "FLOTTER-DREIER" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                     '---------Feldmann-'                     VV
VV                     Ein "Flotter-Dreier"                     VV
VV ist eine wagerechte oder senkrechte Reihung aus drei Steinen.VV
VV               Er begründet eine feste Stellung               VV
VV                                                              VV
VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV

  Ein "Flotter-Dreier" kann z.B. eingesetzt werden, wenn Weiß in die Ecke (3,3) unter den Vorgabestein springt, und Schwarz dies zunächst nicht beantwortet, um anderswo einen wichtigen Zug zu machen:
Fig.1a,b
Fig.1a.gif: Flotter Dreier 1k  Fig.1b.gif: Flotter Dreier 1l
Fig.1a,b: "Flotter-Dreier"                        


  Figur 1a zeigt, wie Weiß (3,3) in die Ecke des Vorgabepunkts von Schwarz(4,4) setzt und Schwarz dies nicht beantwortet, um an anderer Stelle einen wichtigen Zug zu machen.

  Figur 1b zeigt, wie Schwarz(4,4),(4,5),(4,6) mit seinem "Flotten Dreier" mit Zugang zur Mitte, das Gebiet um seinen Vorgabestein doch noch sichern kann.


  Auch im "Joseki-Killer" und im "Ecken-Schreck" (s.u.) ist ein "Flotter-Dreier" die entscheidende Anfangsstellung. Falls sich noch kein gegnerischer Stein in direkter Nähe befindet, kann man den mittleren Stein im "flotten Dreier" zunächst weglassen. Dann begründet schon ein wagerechter oder senkrechter "Sprung über Einen mit Zugang zur Mitte" eine feste Stellung.

  Der mit Vorgabe als Schwarz spielende Leser weiß, dass Weiß seinen Vorgabestein Schwarz(4,4) häufig mit Weiß(6,3) angreift. Wir geben Hilfe, wie man das Standard-Joseki erfolgreich abwehrt.
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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "JOSEKI-KILLER" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                     '--------Feldmann-'                      VV
VV      Für das Standard-Joseki mit Vorgabe Schwarz(4,4),       VV
VV         und Beginn Weiß(6,3), empfehlen wir unseren          VV
VV    "Joseki-Killer" durch "Darübersetzen" mit Schwarz(6,4),   VV
VV      der Weiß zum Decken zwingt und Schwarz Vorhand gibt     VV
VV                                                              VV
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  Das gilt allerdings nur für Stellungen am Anfang der Partie, wo noch keine anderen gegnerischen Steine in Reichweite sind.
Fig.1c,d
Fig.1c.gif: Joseki-Killer 1c  Fig.1d.gif: Joseki-Killer 1d
Fig.1c,d: "Joseki-Killer", Weiß deckt nicht 

  Figur 1c zeigt das vom Gegenspieler eingeleitete Standard-Joseki mit Weiß 1 Rösselsprung vom Vorgabepunkt zum Rand, das von Schwarz 2 durch Darübersetzen "gekillt" wird. Nach Weiß 3, Schwarz 4 wird Weiß zum Decken gezwungen und Schwarz verlässt das abgebrochene Joseki mit Vorhand!

  Figur 1d zeigt den fehlgeschlagenen Versuch von Weiß 5, statt Decken selbst woanders Vorhand zu spielen, und den durch Schwarz 6 drohenden Schnitt auszutricksen. Schwarz 12 ist ein "Opferstein" (EndSpiel).
Fig.1e-h
Fig.1e.gif: Joseki-Killer 1e  Fig.1f.gif: Joseki-Killer 1f
Fig.1g.gif: Joseki-Killer 1g  Fig.1h.gif: Joseki-Killer 1h
Fig.1e-h: "Joseki-Killer", Weiß deckt zur Mitte

  Figur 1e zeigt zunächst die gleiche Situation wie in Figur 1c, dann aber deckt Weiß 5 zur Mitte. Um wieder schneiden zu können, muss Schwarz 6 zur Ecke decken.



  Figur 1f zeigt eine vergebliche diagonale Fortsetzung von Weiß 7 zur Ecke. Um wieder schneiden zu können, muss Schwarz 8 zur Ecke decken.

  Die Figuren 1g,h zeigen fehlgeschlagene Versuche von Weiß 7, statt Decken selbst woanders Vorhand zu spielen, und den durch Schwarz 8 drohenden Schnitt auszutricksen. Man sieht, dass das Decken zur Ecke mit Schwarz 6 in Figur 1c unerlässlich war! In Figur 1e ist Weiß 11 eine vergebliche diagonale Fortsetzung zur Ecke. In Figur 1h ist Schwarz 14 ein "Opferstein" (EndSpiel).

  Ein Joseki-Killer empfiehlt sich für Schwarz am Rand besonders, wenn Schwarz dort noch kein Gebiet, aber Weiß dort Einfluss hat.


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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "ECKEN-SCHRECK" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                     '--------Feldmann-'                      VV
VV         Am Anfang des Spiels sollte der Ecken-Schreck        VV
VV    an Stelle der Standard-Ecke (Fig.2m) eingesetzt werden,   VV
VV  durch "Sprung über Drei" mit Schwarz(4,8) und Opfersteinen, VV
VV                    der Weiß wenig Punkte,                    VV
VV   aber Schwarz eine große Mauer und Zugang zur Mitte bringt  VV
VV                                                              VV
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  Schwarz kann hier den Spielverlauf bestimmen: Setzt man Schwarz 2 auf (3,4) am linken Rand, dann wird sich Schwarz am linken Rand ausbreiten. Setzt man Schwarz 2 auf (4,3) am oberen Rand, dann wird sich Schwarz am oberen Rand ausbreiten.
Fig.1i-l

Fig.1i.gif: Ecken-Schreck 1i  Fig.1j.gif: Ecken-Schreck 1j
Fig.1i-j: "Ecken-Schreck" Rand-Steine

  Figur 1i zeigt die Standard-Ecke (Fig.2m) mit Vorgabe Schwarz (4,4) und Weiß 1 auf (3,3). Der letzte Stein Schwarz 12 wird aber nicht am oberen Rand als Abschluss gesetzt, sondern am linken Rand als Mauerbildender "Ecken-Schreck". Fig.1k-l

Fig.1k.gif: Ecken-Schreck 1k  Fig.1l.gif: Ecken-Schreck 1l
Fig.1k-l: "Ecken-Schreck" Opfer-Steine

  Die Figuren 1j-l zeigen, wie Schwarz erfolgreich um die Opfersteine Schwarz 10 und Schwarz 22 herum die Mauer festigt. Anschliessend muss Weiß den Opferstein Schwarz 22 schlagen und Schwarz kann seine Steine Scwarz 20 und Schwarz 24 decken.

  Meist spielt Weiß aber nur bis zur dritten Figur 1k, weil er sich sicher fühlt oder meint , dass ein Zug woanders mehr Punkte bringt. Man überzeuge sich, dass dann Schwarz (2,6) die Steine Weiß 13 und 15 töten kann. Schwarz braucht aber nicht gleich zu antworten.

  Der Ecken-Schreck bietet dem Gegner keine Möglichkeit, uns in Komplikationen zu verwickeln und kann sicher durchgespielt werden. Dabei muss Schwarz sein großes Gebiet vor der Mauer sichern. Von höchster Priorität ist die Freihaltung des Zugangs zur Mitte!

  Wenn sich die Möglichkeit bietet, sollte der Ecken-Schreck in weiteren Ecken eingesetzt werden.











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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "TIGER-RACHEN" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                      '------Go-Wissen-'                      VV
VV "kleiner": Diagonal-Verzweigung einer Geraden beidseitig,    VV
VV            z.B. bei Einlauf in ein fremdes Gebiet.           VV
VV "großer":  Rösselsprung-Verzweigung eines Gebiets beidseitig,VV
VV            z.B. bei Erweiterung einer Randstellung zur Mitte.VV
VV                                                              VV
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Fig.1m,n
Fig.1m.gif: Kleiner Tiger-Rachen  Fig.1n.gif: Großer  Tiger-Rachen
Fig.1m,n: "Tiger-Rachen"                        

  Figur 1m zeigt einen "Kleinen Tiger-Rachen", d.h. eine Diagonal -Verzweigung einer Geraden beidseitig beim Einlauf in ein fremdes Gebiet.

  Figur 1n zeigt einen "Großen Tiger-Rachen",d.h. eine Rösselsprung -Verzweigung eines Gebiets beidseitig bei der Erweiterung einer Randstellung zur Mitte.
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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "TANNENBAUM" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                        '-----Feldmann-'                      VV
VV       Ein "Tannenbaum" ist eine keuzförmige Formation,       VV
VV           die ins gegnerische Gebiet hineinragt.             VV
VV     Kommt der Gegner mit unserem "Tannenbaum" in Kontakt,    VV
VV          so dürfen wir eine "Bescherung" erwarten.           VV
VV                                                              VV
VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV

Fig.1o,p
Fig.1o.gif: Tannenbaum 1o  Fig.1p.gif: Tannenbaum 1p
Fig.1o,p: "Tannenbaum"                            

  Figur 1o zeigt, wie unser "Tannenbaum", eine keuzförmige Formation, ins gegnerische Gebiet hineinragt.

  Figur 1p zeigt, wie uns der Gegner eine "Bescherung" bereitet: Wir gewinnen die Ecke und Einfluss auf Mitte und oberen Rand.














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VVVVVVVVVVVVVVVVVVVVV! "OFFENSIV-FREIHEITEN" !VVVVVVVVVVVVVVVVVVVV
VV                   '-------------Go-Wissen-'                  VV
VV   Z.B. beim Angriff auf alleinstehende gegnerische Steine    VV
VV     oder Drohung,  gegnerische Verbindungen zu trennen,      VV
VV             gibt einem diese Offensive zusätzlich            VV
VV   eine oder mehr Freiheiten zum Setzen des Angriff-Steins    VV
VV                                                              VV
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Fig.1q,r
Fig.1q.gif: Offensiv-Freiheiten 1q  Fig.1r.gif: Offensiv-Freiheiten 1r
Fig.1q,r: "Offensiv-Freiheiten"

  Figuren 1q,r zeigen, wie Schwarz 2 beim Angriff auf den alleinstehenden Stein Weiß 1 mehr als die üblichen 2 Freiheiten Abstand von Schwarz (4,4) hat, aber zurückverbinden kann, falls Weiß kein Risiko eingeht.
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